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Claudia Spinelli

Kunsthistorikerin

Kuratorin

Autorin

Über mich

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Kuratorisches Statement

Kunst versetzt keine Berge und stürzt auch keine Autokraten vom Thron. Dennoch ist sie relevant: Als Möglichkeit, die Gesellschaft zu spiegeln und Bewusstseinsprozesse anzuregen. Als Möglichkeit, über die eigene Identität und gesellschaftlichen Wandel nachzudenken. Wer sich mit Kunst auseinandersetzt, blickt über den eigenen Tellerrand hinaus und verändert die Perspektive.

In den vergangenen 30 Jahren habe ich - manchmal allein, oft auch zusammen mit meinem Partner Rolf Bismarck – über 60 Ausstellungen kuratiert. Egal ob für grosse Museen oder kleine Institutionen, egal ob monografische oder thematisch ausgerichtete Projekte: Die enge und partnerschaftliche Zusammenarbeit mit den Kunstschaffenden steht bei mir an erster Stelle. Kuratieren ist Teamarbeit!

Die zweite Grösse ist das Publikum: Kuratieren heisst Vermitteln. Vermitteln weniger im Sinn von verbalem Erklären, als vielmehr im Sinn von Kontextualisierung und Schwerpunktsetzung. Wissen die Leute, worum sich ein Ausstellung dreht, ist ein erster Zugang zu einem Kunstwerk bereits geschaffen. Voraussetzung ist natürlich ein Thema, das Relevanz hat und die Leute interessiert.

 

Im Kunstraum Baden habe ich eine ganze Reihe von Ausstellungen zu gesellschaftlichen Themen entwickelt. «Warzone Peace» (u.a. mit Anna Jermolaewa und Eric Hattan) zum 300-jährigen Jubiläum des Frieden von Baden, «Kein schöner Land» zur Migrationsbewegung in Richtung Europa. Anlass für «Touch Me I’M Sick – Kunst blickt auf Krankheit» war eine eigene Krankheitserfahrung. Im Januar 2020 im Kunstraum Baden kurz von den Pandemie Lockdowns eröffnet, stiess die Schau auf nochmals grösseres Interesse. Entsprechend wurde sie von der NZZaS als «Ausstellung der Stunde» gefeiert und stiess beim Publikum auf breiten Zuspruch.

Sehr wichtig für mich war mein erstes grosse thematisches Ausstellungsprojekt «Reprocessing Reality – New Perspectives on Art and the Documentary», das ich 2005 parallel zum Filmfestival «Vision du Reel» im Château de Nyon und 2006 im MoMA PS 1 in New York zeigen konnte. Anhand von Arbeiten von u.a. Anri Sala, Taryn Simon, Willie Doherty, Rémy Markowitsch, Ingrid Wildi, Eric Hattan, Uwe Wittwer oder Walid Raad wurde das Potential dokumentarischer Kunst in all ihren Facetten aufgezeigt.

Schreiben über Kunst

Schreiben ist eine meiner Passionen – manchmal Knochenarbeit, manchmal beglückender Höhenflug.  Meine ersten kunstjournalistischen Texte erschienen ab 1994 im Kunstbulletin. Danach schrieb ich für die Tages- und Wochenpresse. Oft parallel zu meiner kuratorischen Arbeit. Sechs Jahre lang war ich für die Kunstseite der Weltwoche zuständig. Ich besprach Ausstellungen in grossen Museen und in kleinen Häusern, reiste kreuz und quer durch die Schweiz, nach Venedig, Barcelona oder ins nordirische Derry. Leider entwickelte sich der politische Kurs der Zeitung in eine für mich inakzeptable Richtung. Deshalb verliess ich die Zeitung 2007.​​​​​​ Seit meinem Rücktritt als Leiterin des Kunstraum Baden, den ich von 2009 bis 2023 geleitet habe, sitze ich wieder öfters am Schreibtisch. Neuste Texte von mir sind u.a. im Kunstbulletin zu finden.

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